Bibelstudie der Apostolischen Pfingstgemeinde
Die Bibel - Gottes Wort?
Bibel College Leipzig (Studien)
Fach: Grundlagen des Glaubens
 

 
Das Gottesbild der Bibel

Lektion 4


4. Das Gottesbild der Bibel

4.1 Die Charaktereigenschaften Gottes

4.2 Die Gottheit


    

4. Das Gottesbild der Bibel


Was ist das nun eigentlich für ein Gott, der sich in der Bibel vorgestellt hat? Wie muß man sich ihn vorstellen? Und was ist kennzeichnend für ihn? - Auch das zu wissen ist nützlich, um die Botschaft der Bibel besser verstehen zu können.

Manchmal, wenn man hört, wie über Gott geredet wird, hat man den Eindruck, der Redner stelle sich Gott als einen alten, gebrechlichen, aber gutmütigen Mann mit langem weißem Bart vor, der schlecht hören und noch schlechter sehen kann. Und deshalb werde er wohl auch mal fünf gerade sein lassen und über kleine oder auch größere "Ausrutscher" schon hinwegsehen. Doch handelt es sich dabei eher um das Wunschbild, das man vom "lieben Gott" hat.

Nun gibt es in der Bibel tatsächlich eine Stelle, an der "göttliche Wesen" so ähnlich beschrieben werden:

Psalm 115:5-7
"Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht; eine Nase haben sie und riechen nicht; Sie haben Hände und tasten nicht, Füße und sie gehen nicht; keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle."

Nur: Dummerweise - für diejenigen, die ein solches Gottesbild haben - handelt es sich bei dieser Beschreibung nicht um den Gott, um den es in diesem Kapitel geht, sondern lediglich um leblose Götzenbilder:

Psalm 115:4
"Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden."

Und der Schreiber erklärt auch, daß das nicht sein Gott ist. Seinen Gott beschreibt er folgendermaßen:

Psalm 115:3
"Aber unser Gott ist in den Himmeln; alles was ihm wohlgefällt, tut er."

   

4.1 Die Charaktereigenschaften Gottes


Viele Menschen kennen anscheinend nur einen einzigen Charakterzug Gottes: Liebe. - Und wenn diese Liebe offensichtlich ausbleibt, so machen sie, wie schon im letzten Kapitel behandelt, Gott deswegen Vorwürfe. Es ist zwar vollkommen richtig, "Gott ist Liebe" (1.Johannes 4:8,16), denn es wird in der Bibel zweimal bestätigt. Aber in der Heiligen Schrift heißt es auch,

1.Johannes 1:5
"daß Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist."

Zwei andere Stellen verdeutlichen, was damit gemeint ist:

1.Samuel 2:2
"Keiner ist heilig wie Jahwe"

denn Gott ist "zu rein von Augen, um Böses zu sehen" (Habakuk 1:13). Wie kann man aber diese beiden offensichtlich entgegengesetzten Charakterzüge Gottes miteinander verbinden?

Ein sehr ähnlicher Gegensatz ist in den beiden folgenden Versen zu erkennen, nämlich: "Der Gott aller Gnade ..." (1.Petrus 5:10), und demgegenüber:

Psalm 71:19
"Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe;"

- Ein weiteres Bibelzitat stellt diesen Konflikt sogar direkt in einem Satz dar:

Psalm 99:8
"Ein vergebender Gott warst du ihnen, und ein Rächer ihrer Taten."

- Man stößt immer wieder auf denselben Gegensatz: Vergebung und Rache, Gnade und Gerechtigkeit, Liebe und Heiligkeit!? Das paßt doch nicht zusammen!

Es ist wirklich schwierig, diese Gegensätze "unter einen Hut" zu bringen. Aber Gott hat es doch möglich gemacht. Er kann den Menschen begnadigen und trotzdem volle Gerechtigkeit walten lassen:

Psalm 85:10
"Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküßt."

Wie Gott dieses "Wunder" zustande bringen konnte, wird im weiteren noch beleuchtet werden.

Zwei weitere wichtige Charaktereigenschaften Gottes sollten an dieser Stelle unbedingt noch erwähnt werden:

5.Mose 32:4
"Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!"

Und:

1.Samuel 2:3
"Ein Gott des Wissens ist Jahwe, und von ihm werden die Handlungen gewogen."

   

4.2 Die Gottheit


Sehr häufig trifft man auf Menschen, die ein anderes bzw. zusätzliches Problem mit dem Gottesbild der Bibel haben: Die sogenannten verschiedenen Personen der Gottheit. Was hat es damit auf sich? Gibt es im Christentum nicht nur einen Gott?

Der Gott der Christen, der sich in der Bibel vorgestellt hat, ist tatsächlich nur einer:

1.Timotheus 2:5
Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus,

Markus 12:32
"denn er ist ein einiger Gott, und da ist kein anderer außer ihm;"

Will man Gott richtig kennenlernen, dann kommt man nicht umhin, sich intensiv mit dem Herrn Jesus, zu beschäftigen, "welcher das Bild des unsichtbaren Gottes ist" (Kolosser 1:15). Gott hat sich vollkommen in Jesus Christus zu erkennen gegeben. Dieser konnte von sich sagen:

Johannes 14:9
"Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen"

und:

Johannes 12:45
"Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat."

Dies ist auch die einzige Möglichkeit, Gott wirklich zu erkennen und zu verstehen: Niemand erkennt "den Vater, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will." (Matthäus 11:27)

Johannes 1:18
"Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht." 

Die Bibel sagt: "Gott ist Geist", einen Geist kann man nicht sehen, aber dieser Geist offenbahrt sich in Jesus Christus, wird in Jesus für uns sichtbar. Dieser Geist kommt in unser Leben und wird für uns als der innewohnende Heilige Geist erfahrbar.

 


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