Psalm 10:1
Herr, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?

Lieber Leser, warum Herr? Haben wir nicht oft diese Frage auf den Lippen und wenn nicht auf den Lippen, dann doch in unserem Herzen? Warum Herr gibt es Krieg? Warum Herr bin ich krank? Warum Herr habe ich keine Arbeit? Warum Herr geht es vielen besser als mir? Warum Herr fällt mir die Schule so schwer? Warum Herr – warum Herr?
Alles bewegt sich dann in unserem Leben auf den Punkt zu: Herr warum bist du so ferne? Warum bist du nicht zum Greifen nah? Warum spüre ich so wenig von deiner Gegenwart, oh Herr, warum?

Mein lieber Freund, liebe Glaubensgeschwister, lieber Leser, weil Du dich auf diese Frage eingelassen hast! Das Problem von Eva im Paradies war, sie ließ sich auf diese Fragerei ein! Und Dein Problem ist, anstatt Gott zu danken, wie es geschrieben steht: "Saget Gott dank allezeit und für alles", lässt Du diese trübsinnigen Gedanken zu. Weil Du bereit bist diesen Gedanken nachzugehen! Weil Du nicht das siehst, was am Ende dieses Psalmes steht: „Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR; ihr Herz ist gewiss, dass dein Ohr darauf merket, dass du Recht schaffest dem Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.“.

Ja Herr, ich bin elend, ja Herr, ich mache viele Fehler, ja Herr, mein Leben ist unzulänglich dir gegenüber, aber trotzdem – ich vertraue dir! Ich bin nicht einer der Gottlosen vor denen du dich in Notzeiten verbergen wirst – nein, ich bin dein Kind und mein Herz ist gewiss, ganz gewiss, dass du mich hörst und mir helfen wirst! Ja Herr, ich glaube, auch wenn ich nichts sehe, ich vertraue, auch wenn ich nichts spüre, ich juble, auch wenn mir zum Heulen ist – warum? Weil ich weiß, weil ich glaube, du hörst mich und wirst mein Recht vertreten – mein Recht auf Freude, auf Frieden, auf Geborgenheit und Liebe.

Glaube und der Herr wird dir geben so wie du geglaubt hast!

In Liebe. Gott segne Dich! Br. Th. Gebhardt