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Amos 8:11-12
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR HERR, daß ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, zu hören; daß sie hin und her von einem Meer zum andern, von Mitternacht gegen Morgen umlaufen und des HERRN Wort suchen, und doch nicht finden werden.

Es ist heute weithin, auch in unseren Gemeinden, eine Unart eingezogen; man versucht die Gemeinde zu unterhalten, anstatt Ihr den Weg zur Wahrheit darzulegen und man versucht die Ungläubigen durch Unterhaltungsangebote, Theater, Filme, Discomusik in die Kirche zu locken. Anstatt den Ungläubigen ihren verdammungswürdigen und ins Verderben führenden Weg so deutlich wie möglich vor Augen zu malen, bietet man ihnen Unterhaltung, damit sie sich ja recht wohl fühlen.

Lieber Bruder, liebe Schwester, was ist der Sinn unseres Zusammenkommens? Warum gehe ich in die Kirche bzw. Gemeindestunde? Wir könnten jetzt hier viele Meinungen einbringen, aber nur Gottes Wort und das Beispiel, was uns unser Herr Jesus gab, kann uns darüber Auskunft geben, wie es in der Gemeinde zugehen soll!

Lasst uns zwei Beispiele anschauen. Hier das Erste:

Eine Konferenz in Nürnberg. Extra aus Amerika eingeflogen, der Leiter der deutschen und österreichischen Gemeinde. Extra eingeflogen auch der Leiter der Gemeinden über ganz Europa. Extra eingeflogen ein Missionar aus Amerika. Extra angereist auch ein Evangelist aus Prag. Die Musik fängt an zu spielen. Vorerst leise und dezent vom Tonband. Einige Menschen haben sich eingefunden. Der Saal ist riesig. Kleine Gruppen im Saal unterhalten sich, einige Leute beten! Plötzlich, die Tür geht auf, eine Frau geht ans Keyboard ein junger Mann ans Schlagzeug. Das Tonband mit der dezenten Musik wird abgestellt und Discomusik, live gespielt, erfüllt den Raum mit ohrenbetäubender Wucht! Ca. 1 1/2 Stunden, unterbrochen von kleineren Ansagen und Ankündigungen manchmal auch Verlesung einer Bibelstelle verbunden mit ein paar Gedanken und natürlich dem Einsammeln eines Opfers, dauert die Discomusikeinlage. Danach einige Lieder vom Chor in der gleichen Art. Man sagte mir zur Ehre des Herrn, leider konnte ich das aber bei der Chorleiterin nicht feststellen! Während es im Chor tatsächlich einige gab, die bei dieser verrückten, ja weltlichen Musik, noch die Augen geschlossen hatten und beteten machte die Chorleiterin vollkommen überflüssige Gymnastikübungen. Dann kommt der Prediger! Eine 30 Minuten-Predigt! Danach wieder über eine Stunde Discomusik. Man nannte es Altardienst. Nach drei Stunden war alles vorbei!

Am nächsten Abend wurde noch eins drauf gesetzt; es wurde Theater gespielt! Unser Herr Jesus wurde von einem jungen Mann gespielt.

Nun das zweite Beispiel:

Eine Konferenz in Troas. Paulus ist zu Besuch. Er fängt an die Leute, die gekommen waren, im Wort Gottes zu unterrichten. Für einige ist seine Predigt, aus was für Gründen auch immer, langweilig. Ein junger Mann setzt sich ans Fenster um frische Luft zu bekommen, denn der Raum, in welchem die Versammlung stattfindet, ist nicht groß und viele Lampen waren angezündet. Während Paulus die Dinge, die für die Gemeinde dort wichtig waren, darlegt, merkt er wie einigen seiner Zuhörer die Augen immer mal wieder zufallen. Auch dem Mann dort am Fenster geht es so. Doch der Apostel hört nicht auf zu reden, er hat der Gemeinde noch viel mitzuteilen. Bis nach Mitternacht "zieht er seine Rede raus"!

Unterdessen ist der Mann am Fenster eingeschlafen. Es ist unwahrscheinlich, dass dies Paulus nicht mitbekommt. Trotzdem lehrt er die Zuhörer weiter. Er hatte eine Bürde, eine Vision, ein Sehnen diese Menschen in der ganzen Wahrheit zu unterrichten. Er war ein wahrer Hirte! Ein guter Hirte! Er konnte es nicht lassen von dem zu erzählen, der ihn gerettet hat, Jesus.

Plötzlich stürzt der Mann am Fenster aus demselben und wird unten tot aufgehoben. Er fiel aus dem Fenster gerade in dem Augenblick, da Paulus das Brot brechen wollte. Wie wunderbar ist doch Gott! Hat verhindert, dass ein Lauer am Mahl teilnahm. Menschen, die so uninteressiert dem Wort Gottes zuhören, so wenig Interesse am Wort haben, dass sie einschlafen, dürfen nicht am Mahl teilnehmen. Nachdem Paulus diesen Menschen zurück ins Leben gebracht hat, geht er nach oben, teilt das Mahl aus und lehrt die Menschen bis zum nächsten Morgen!

Beide Beispiele sind wirklich so geschehen.

Liebe Geschwister, die Menschen bei Paulus waren hungrig nach dem Wort Gottes. Als Paulus da war, wollten sie unbedingt mehr vom Evangelium wissen. Sie waren begierig nach dieser Speise. Ihnen machte es nichts aus, dass der Gottesdienst die ganze Nacht hindurch ging.

Und Paulus, der Mann Gottes? Dieser Mann hatte eine Botschaft! Nicht eine Halbstunden-Predigt, sondern in seinem Herzen brannte das Evangelium und er musste es diesen Christen in Troas weitergeben. Er konnte einfach nicht anders, weil er für den Herrn brannte.

Bruder, Schwester, hier ist der Unterschied. Wir hören heute gut ausgearbeitete Predigten. Die Prediger haben sich viel Mühe gegeben, ihre Predigt gut durchdacht, sie gespickt mit allerlei interessantem Beiwerk. Aber oft haben sie keine Botschaft! Keine Botschaft vom Herr! Was wir aber benötigen, ist gerade diese Botschaft vom Herrn. An Predigern fehlt es nicht. Unterdessen gibt es in Deutschland arbeitslose Pastoren, Pfarrer, Prediger, Diakone usw. Was uns fehlt sind Botschafter, Botschafter an Christi statt, die eine Botschaft vom Herrn empfangen haben und diese Botschaft, koste es was es wolle, weitergeben müssen! An solchen Botschaftern haben wir Mangel!

Ihr Lieben, da war ein Botschafter, Botschafter Paulus; er hatte eine Botschaft empfangen. Er hatte von Gott gehört und er gab diese Botschaft weiter. Erinnern wir uns an unser Beispiel eingangs; da kamen viele Prediger, sogar extra aus Amerika - und obwohl sie die traurige Situation der Kirche in Deutschland kennen sollten, kamen sie ohne Botschaft, mit einer Kurzpredigt.

Ja, sie hatten viel Beiwerk mitgebracht. Neue Lieder, Lieder die nicht alle kannten. Neue Musik, Musik wie sie in der Diskothek gespielt wird. Theaterstücke in denen sie Jesus spielten. Sie brachten diese Dinge, weil sie keine Botschaft hatten. Hätten sie eine Botschaft gehabt, eine Botschaft von Gott bekommen, dann hätten sie die Gläubigen die ganzen Nächte hindurch gelehrt und ihnen das Wort des Herrn ausgeteilt. Dann wären auch die Wankelmütigen stark geworden, die Heuchler entlarvt worden und die Heiligen erbaut worden.

Was uns fehlt, sind diese Botschafter. Es gibt Hunger nach Gottes Wort auch in unserem Land. Aber wir müssen erkennen, dass schon heute dieses Wort, was uns wirklich satt macht, schwer zu finden ist. Es ist wie im Tempel zur Zeit Jesus. Da treiben sich viele Geschäftemacher rum. Sie wollen Ihre neuen Lieder verkaufen, ihre Theaterstücke an den Mann bringen, ihre neue Musik anbieten und vieles andere. Jesus wirft sie alle aus dem Tempel und plötzlich wird das Wirken Gottes wieder sichtbar und erfahrbar.

Glaubt mir, liebe Pastoren, liebe Älteste, was die Gemeinde heute benötigt, ist nicht dieses ganze Beiwerk. Wenn's nicht im Herzen jubelt, nützt auch das größte Orchester nichts. Jubel im Herzen aber kommt einzig aus dem Wort Gottes und dieses kommt aus der Predigt.

Aus diesem Grund hat der Herr seine Gemeinde so wunderbar geordnet und gesagt: "Ihr seid aber der Leib Christi und Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil. Und Gott hat gesetzt in der Gemeinde aufs erste die Apostel, aufs andre die Propheten, aufs dritte die Lehrer, darnach die Wundertäter, darnach die Gaben, gesund zu machen, Helfer, Regierer, mancherlei Sprachen." (1.Korinther 12:27-28)

Ist es nicht wunderbar wie der Herr weiß, was Seine Gemeinde braucht?! Es gilt heute immer noch, die Ernte ist bereit, aber es fehlen Arbeiter. Arbeiter, die die Ernte einbringen und die Heiligen zurüsten wollen. Wir haben genügend Menschen die alle möglichen Narreteidinge in der Gemeinde tun. Was wir benötigen sind Apostel, Propheten, Lehrer um die Gemeinde zuzurüsten! Darnach Wundertäter, Gaben gesund zu machen, genauso wie es im 1.Korinther 12:27-28 steht.

Deshalb lasst uns für heute festhalten:
In unseren Zusammenkünften muss das Wort Gottes oberste Priorität haben. Alles andere muss zurücktreten. Da wo Musik und Gesang dominiert und gar die Heiligen manipuliert, ist das Gleichgewicht gestört und wir müssen Buße tun und uns dem Wort des Herrn mehr zuwenden. Jeder Gottesdienst geht ohne Musik, aber ohne Wort Gottes sind wir verloren.
Musik, wie sie in der Welt gespielt wird, hat in unseren Gemeinden nichts zu suchen. Wir müssen entschieden gegen jede Rock, Pop, Disco, und ähnliche Musik sein.
Theaterspiele und ähnliches gehört nicht in die Kirche. Christen sollen keine Theaterspieler sondern Zeugen der Wahrheit sein. Vor allem die Darstellung unseres Herrn, sowie das Dulden, dass Menschen in unseren Kirchen Jesus darstellen, ist Sünde und eine grobe Missachtung des wundervollen Erlösungswerkes unseres Herrn.

So Ihr diese Dinge getan habt, müsst ihr Buße tun!

Für all die Lieben, die sich bis heute standhaft gegen diese Dinge in ihren Gemeinden gewehrt haben, kann ich nur sagen, der Herr wird Euch dafür reichlich segnen. Aber ich darf Euch keine Hoffnung machen, dass es besser wird. Im Gegenteil, der Zustand der Gemeinden wird sich immer mehr verschlechtern - darum halte was Du hast!

Oh mein Bruder, halte was Du hast; unter Gebet und Tränen sage ich, halte was Du hast! Lass nicht los, werde nicht lau, bleibe treu. Mein Bruder, bleibe treu!

In der Liebe Jesu, Dein Bruder im Herrn! Thomas Gebhardt

Kategorie: Predigten