Bibelstudie der Apostolischen Pfingstgemeinde
Die Bibel - Gottes Wort?
Bibel College Leipzig (Studien)
Fach: Grundlagen des Glaubens
 

 
Das Buch "Bibel"

Lektion 1


1. Das Buch "Bibel"

1.1 Was sagt die Bibel über sich selbst?

1.2 Der Aufbau der Bibel

1.3 Die Schreiber der biblischen Bücher


Hebräer 4:12
"Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, ... , und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;"

Die Bibel wird auch als Gottes Wort oder Heilige Schrift bezeichnet. Das obige Zitat aus dem Hebräerbrief bezieht sich auf die Bibel selbst. Die Aussage dieses Textes ist nicht unbedeutend: Die Bibel beurteilt den Menschen - sogar seine geheimsten Gedanken - und kann einen bedeutenden Einfluss auf den Menschen ausüben. Jeder, der mit der Bibel konfrontiert wurde, wird dies nur bestätigen können. Denn unter der Wirkung von Gottes Wort änderten sich Schwerverbrecher, wurden Lügner zu wahrheitsliebenden Personen, Alkoholiker von ihrer Sucht frei, Schwache wurden stark, Besessene frei und Faulenzer fleißig. Man könnte diese Aufzählung noch beliebig verlängern. Weil Gottes Wort eine solch mächtige verändernde Macht hat fürchten viele Menschen diesen Einfluss der Bibel auf ihr Leben. Man erkennt, bewußt oder unbewußt, dass die Beurteilung der eigenen Person durch die Bibel schlechter ausfallen wird, als einem angenehm ist. Man fürchtet einige Dinge im Leben grundlegend ändern zu müssen. Diese Erkenntnis bzw. die daraus sich ergebende Konsequenz, ist nicht dass was der natürliche Mensch will. Darum will man sich am liebsten dem Einfluss der Bibel gar nicht aussetzen und ist ihr gegenüber abweisend und will nichts von ihr wissen. Man ist desholb oft nicht bereit sie aufrichtig zu lesen. Eins ist sicher, unbeteiligte Leser kann es bei der Bibel nicht geben.

Auch wenn es die meisten Menschen nicht so ehrlich zugeben werden, so ist dies doch der wahre Grund für die Ablehnung der Bibel und ihrer Botschaft. Es ist tatsächlich so, wie es die Bibel sagt:

1.Korinther 2:14
"Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit".

Die verschiedensten Argumente gegen die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort werden nur als Entschuldigungsgrund für die Abneigung gegen die Bibel vorgebracht.

Aber ist nicht gerade der gewaltige Einfluss, den die Bibel auf einen Menschen zu nehmen vermag, ein Hinweis darauf, dass die Bibel kein durchschnittliches Buch ist? Welches andere Buch wird ebenso gefürchtet? Gegen welches andere Buch wird genauso geschimpft? Aber welches andere Buch wird auch gleichermaßen geliebt? Ja, viele Menschen gaben sogar ihr Leben wegen dieses Buches auf. Was kann diesem Vergleich standhalten? Sollte die Bibel wirklich Gottes Wort sein?

Diese kurze Abhandlung über die Bibel soll nicht nur eine Einführung in die Bibel geben sondern grundlegende Dinge erklären. Für mich ist die Bibel nichts anderes als Gottes Wort, Gottes Wort für mich. Wir werden auf eine große Anzahl von Bibelzitaten stoßen. Deshalb beginnt und endet diese Unterweisung auch mit einem Bibelvers.

    

1. Das Buch "Bibel"


Wenn man im Lexikon nachschlägt, findet man unter dem Stichwort Bibel folgende Erläuterung: "Bibel [zu mittellat. biblia 'Bücher', von griech. biblìon 'Schriftrolle, Buch'], die beiden großen Schriftsammlungen des Alten Testaments (A.T.) und des Neuen Testaments (N.T.). Das Wort Testament (lat. testamentum) bedeutet soviel wie 'Bund, Bundesbestimmung'. Das A.T. ist die Urkunde des Bundes, den Gott mit dem Volke Israel schloß, das N.T. diejenige des Bundes Gottes mit allen Menschen. Die Bibel ist für alle christl. Kirchen und Gemeinschaften Urkunde der Offenbarung Gottes und Grundvoraussetzung allen Glaubens, Lehrens, Handelns. Für das Judentum gilt nur das A.T. als Offenbarungsquelle. Dabei gebraucht das Judentum entweder die Bezeichnung 'Bibel' in einer allein auf das A.T. bezogenen Verwendung, oder es faßt die drei Schriftenkomplexe, in die das A.T. aufgegliedert ist, zusammen und spricht dann von 'Gesetz, Propheten und Schriften'." 

Die Bibel sollte für alle Christen das Buch sein, in dem Gott seine Gedanken in bezug auf die Menschheit niedergelegt hat. Sie ist die Grundlage ihres Glaubens und gilt in allen christlichen Gemeinden mehr oder leider oft auch weniger als Autorität.

Über die Bibel gibt es sehr viele unterschiedliche Meinungen. Dabei handelt es sich nicht nur um Differenzen, die die Auslegung des Textes betreffen, sondern insbesondere auch um Meinungsverschiedenheiten über die Herkunft und Glaubwürdigkeit. Die gegensätzliche Beurteilung des folgenden Standpunktes wird dies sofort verdeutlichen. Christen behaupten: "Die Bibel ist das inspirierte (eingegebene) Wort Gottes, das heißt, daß der Geist Gottes die Schreiber der Bibel leitete." Dieser Aussage wird von vielen Nichtchristen, aber auch von vielen, die sich selbst noch als Christen bezeichnen, heftig widersprochen. Von vielen, auch "Christen" wird bezweifelt, daß die Bibel wirklich von Gott eingegeben wurde. Diese Zweifel werden sehr unterschiedlich begründet.

Will man sich eine eigene Meinung über die Bibel bilden, so muß man zunächst nachforschen, was die Bibel über sich selbst zu sagen hat.

    

1.1 Was sagt die Bibel über sich selbst?


Viele Menschen klagen die Bibel an indem sie sich negativ oder gar abfällig über die Bibel äußern. Jeder Angeklagte muß das Recht bekommen sich zu verteidigen deshalb wird der Bibel an dieser Stelle das Recht eingeräumt, für sich selbst über ihren Ursprung und über das, was sie für die Menschen sein möchte, zu sprechen. Sie hat darüber nämlich eine ganze Menge zu sagen.

    

1.1.a Die Bibel über ihren Ursprung

2.Timotheus 3:16
"Alle Schrift ist von Gott eingegeben ..."  

Die Bibel erhebt eindeutig den Anspruch der göttlichen Inspiration.

2.Petrus 1:21
"Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste."  

Auch diese Stelle besagt, daß der Geist Gottes die Redner bzw. Schreiber angeleitet, ja getrieben hat.

Im Alten Testament kommt der Ausspruch "So spricht der Herr" oder ähnliche Formulierungen über 3800 mal vor. Das bedeutet: Gott selbst spricht. Wenn dies nicht wahr ist, ist die Bibel das größte Lügenbuch, das es je gab, und wäre als Glaubensgrundlage für keine Kirche oder Denomination geeignet.

Johannes 20:30,31
"Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buche geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubet, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf daß ihr glaubend Leben habet in seinem Namen." 

Diese Zeilen zeigen, dass der Text des Johannes-Evangeliums aber auch der anderen biblischen Bücher sehr genau ausgewählt wurde. Außerdem gibt es in diesen Versen schon einen Hinweis auf die zentrale Botschaft der Bibel. Es wird hier gesagt, daß das Johannes-Evangelium geschrieben worden ist, damit geglaubt wird, daß der Herr Jesus Gottes Sohn ist und daß man in dem Namen des Herrn Jesus durch Glauben Leben haben kann. Der Sinn dieser Aussage wird später noch ausführlicher behandelt.

4.Mose 23:19
"Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch ein Menschensohn, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun, und geredet haben und es nicht aufrecht halten."  

Jesaja 14:24,27
"Jahwe der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Wahrlich! Wie ich es vorbedacht, also geschieht es; ... Denn Jahwe der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln?"  

Jesaja 46:9-11
"Gedenket des Anfänglichen von der Urzeit her, daß ich Gott bin, ... der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun; ... Ich habe geredet, und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen, und werde es auch ausführen."

Gott erklärt mit aller Bestimmtheit, dass unmöglich etwas von dem, was er gesagt hat, nicht wahr ist oder nicht eintrifft.

Offenbarung 22:18-19
"Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung diese Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches der Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen ..."  

Außerdem hat Gott offensichtlich ein sehr großes Interesse an der dauerhaften Genauigkeit und Unveränderbarkeit der Bibel, da demjenigen, der den Inhalt verändert, göttliches Gericht angekündigt wird.

     

1.1.b Die Bibel ist für den Menschen wie ...

Die Bibel vergleicht sich selbst mit vielen verschiedenen Dingen aus dem täglichen Leben, um zu erklären, was sie für die Menschen sein kann und möchte.

Das Wort Gottes vergleicht sich mit Milch.

1.Petrus 2:2
und seid begierig nach der vernünftigen, lautern Milch als die jetzt geborenen Kindlein, auf daß ihr durch dieselbe zunehmet,

Kinder benötigen Milch, um wachsen zu können. So möchte auch die Bibel gerne das geben, was zum innerlichen Wachstum nötig ist.

Sodann ist die Heilige Schrift wie Brot (Johannes 6). Brot zu essen ist notwendig, um sich am Leben zu erhalten. Dasselbe gilt auch für Glaubensdinge

Johannes 6:50
Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon isset, nicht sterbe.

Weiter ist Gottes Wort "süßer als Honig und Honigseim."

Psalm 19:9-10
Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich; die Rechte des HERRN sind wahrhaftig, allesamt gerecht. Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim.

Die Bibel ist keineswegs die saure Sache, als die sie meist dargestellt wird.

"Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad." (Psalm 119:105) Wer nicht anecken will braucht Licht. Auch bei Gott könnte man "anecken", wenn man sein Wort nicht kennt.

Die Bibel vergleicht sich weiterhin mit Wasser. Will man nicht zum "Schmutzfink" werden, so benötigt man Wasser zum Waschen. Um vor Gott bestehen zu können, gilt es, den Sündenschmutz zu entfernen. Und das ist mit Hilfe von Gottes Wort möglich

Epheser 5:26
auf daß er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort,

Außerdem kann man mit Wasser den Durst löschen. Dieses Bild gebraucht Gottes Wort z.B. in Amos 8:11, Johannes 4 und Offenbarung 22:17, um seine Wirkung zu erklären.

Amos 8:11
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR HERR, daß ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, zu hören;

Offenbarung 22:17
Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.

Jeremia 23:29
"Ist mein Wort nicht also - wie Feuer, spricht Jahwe, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?"

Was könnte dem Wort Gottes widerstehen? Selbst ein "Herz aus Stein" kann dem Wort Gottes nicht standhalten.

Weiter vergleicht sich die Bibel noch mit Gold

Psalm 19,9-10
Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich; die Rechte des HERRN sind wahrhaftig, allesamt gerecht. Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim.

einem Spiegel

Jakobus 1:23
Denn so jemand ist ein Hörer des Worts und nicht ein Täter, der ist gleich einem Mann, der sein leiblich Angesicht im Spiegel beschaut.

einem Samenkorn

1.Petrus 1:23
als die da wiedergeboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewig bleibt.

Matthäus 13:3-9,18-30,36-43
Und er redete zu ihnen mancherlei durch Gleichnisse und sprach: Siehe, es ging ein Säemann aus, zu säen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen’s auf. Etliches fiel in das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre. Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten’s. Etliches fiel auf gutes Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! ... So hört nun ihr dieses Gleichnis von dem Säemann: Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Arge und reißt hinweg, was da gesät ist in sein Herz; und das ist der, bei welchem an dem Wege gesät ist. Das aber auf das Steinige gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört und es alsbald aufnimmt mit Freuden; aber er hat nicht Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch; wenn sich Trübsal und Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so ärgert er sich alsbald. Das aber unter die Dornen gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört, und die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und er bringt nicht Frucht. Das aber in das gute Land gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört und versteht es und dann auch Frucht bringt; und etlicher trägt hundertfältig, etlicher aber sechzigfältig, etlicher dreißigfältig. Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Da nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan. Da sagten die Knechte: Willst du das wir hingehen und es ausjäten? Er sprach: Nein! auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer. ... Da ließ Jesus das Volk von sich und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Geheimnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist’s, der da Guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reiches. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit. Der Feind, der sie sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird’s auch am Ende dieser Welt gehen: des Menschen Sohn wird seine Engel senden; und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernisse und die da unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappen.Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

und nicht zuletzt, wie schon am Anfang der Abhandlung vorgestellt, mit einem Schwert

Epheser 6:17
und nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

Hebräer 4:12
Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

   

1.2 Der Aufbau der Bibel


Die Bibel besteht aus zwei Teilen, dem Alten und dem Neuen Testament. Sie umfaßt 66 einzelne Bücher und wurde von etwa 40 - 45 Schreibern in einem Zeitraum von ca. 1600 Jahren geschrieben. Die Heilige Schrift wird in 1189 Kapitel und 31173 Verse eingeteilt und enthält ungefähr drei Millionen Buchstaben. In der Bibel findet man die verschiedensten Formen der Literatur. Wenn wir von Literatur sprechen so müssen wir eindeutig feststellen das in der Bibel diejenigen Textarten fehlen, die nicht der Wahrheit verpflichtet sind wie Märchen, Legenden, Fabeln und Sagen. Eben so wenig findet man Über- oder Untertreibungen, wie wir sie von Satiren, Glossen, Heldenreden oder Komödien kennen.

   

1.2.a Die beiden Testamente

Die ältesten Texte der Bibel sind knapp 3500 Jahre, die jüngsten ungefähr 1900 Jahre alt. Zwischen den Entstehungszeiten der Schriften des Alten und des Neuen Testaments liegen rund 400 Jahre, während derer keine biblischen Schriften entstanden. Die zu dieser Zeit entstandenen Apokryphen waren nie Bestandteile der hebräischen Bibel. Auch in neutestamentlicher Zeit wurden apokryphe Bücher geschrieben. Diese wurden jedoch niemals von irgendeiner christlichen Gruppe als kanonisch (zur Bibel gehörend) angesehen.

    

1.2.a.a Das Alte Testament

Das Alte Testament wurde in dem Zeitraum von ungefähr 1450 v.Chr. bis zum 5. Jahrhundert v.Chr. geschrieben. Es enthält 39 in sich abgeschlossene Bücher. Genaugenommen sind es sogar 43 Bücher, da die Psalmen ursprünglich in fünf Bücher unterteilt waren. Bei vielen Büchern des Alten Testamentes ist unbekannt, wer der Schreiber war. Außer einigen kleinen Teilen (von Esra, Jeremia und Daniel), die in aramäischer Sprache abgefaßt sind, wurde das Alte Testament in hebräischer Sprache geschrieben. Beide Sprachen sind eng verwandt.

Das hebräische Alte Testament, die heilige Schrift der Israeliten, wird in die folgenden drei Teile eingeteilt:

Bei den heutigen Bibelausgaben wird jedoch im allgemeinen eine andere Einteilung verwendet:

    

1.2.a.b Das Neue Testament

Das Neue Testament entstand in einem bedeutend kürzeren Zeitraum. Das erste Buch wurde ungefähr im Jahr 50 n.Chr., das letzte etwa im Jahr 95 n.Chr. geschrieben. Der zweite Teil der Bibel enthält 27 Bücher. Bei allen Büchern des Neuen Testaments, mit Ausnahme des Hebräerbriefes, ist der Schreiber eindeutig bekannt. Das Neue Testament wurde ausschließlich in griechischer Sprache geschrieben. Griechisch war zur Zeit der Abfassung der Schriften des Neuen Testamentes die Handels- und Umgangssprache in weiten Gebieten des Mittelmeerraumes.

Das Neue Testament wird in unterschiedlichen Übersetzungen manchmal verschieden eingeteilt. Meist geht man aber von der nachstehenden Einteilung aus:

     

1.2.b Die Apokryphen

In einigen Bibelausgaben findet man zusätzlich noch mehrere Bücher, die in den obigen Aufzählungen nicht angeführt sind. Diese Schriften sind die sogenannten Apokryphen. Dabei handelt es sich um Texte, die zeitlich zwischen den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes geschrieben wurden. Diese Werke wurden von den israelitischen Schriftgelehrten nicht als göttlich inspirierte Schriften anerkannt, weil sie im Gegensatz zu den übrigen alttestamentlichen Büchern nicht von beglaubigten Propheten Gottes geschrieben wurden. Auch heute werden sie von einem großen Teil der Christenheit nicht als Gottes Wort angesehen. Dafür gibt es eine Anzahl von Gründen die uns aber nicht weiter interresieren da wir die Apogryphen nicht als von Gott eingegeben betrachten und deshalb auch in diesem Kurs nicht behandeln..

    

1.2.c Die einzelnen Bücher der Bibel

Das 1. Buch Mose (Genesis): Genesis bedeutet soviel wie Entstehung oder Werden. Das 1. Buch Mose wurde um 1450 v.Chr. in der Wüste Sinai von Mose geschrieben oder aus alten Schriften zusammengestellt. In diesem Buch wird die Entstehungsgeschichte der Welt und das Leben der Stammväter (besonders der israelitischen) beschrieben.

Das 2. Buch Mose (Exodus): Exodus bedeutet Auszug. Dieses Buch wurde ebenfalls ca. 1450 v.Chr. in der Wüste Sinai von Mose geschrieben. Es erzählt den Auszug der Israeliten aus Ägypten, den Bau der Stiftshütte, des Zeltes für den Gottesdienst, sowie den ersten Teil der Wüstenwanderung.

Das 3. Buch Mose (Leviticus): Es ist das Buch der Leviten. Darin werden die Opfer und die levitischen Vorschriften vorgestellt und erklärt. Es entstand zur gleichen Zeit wie die ersten beiden Bücher Mose.

Das 4. Buch Mose (Numeri): Numeri heißt Zahlen oder Zählung. Es beschreibt die vierzigjährige Wüstenwanderung von Ägypten nach Kanaan. Auch hier ist Mose der Verfasser. Diese Schrift entstand aber vermutlich einige Jahre später (Ende des 15. Jh. v.Chr.) als die ersten drei Bücher.

Das 5. Buch Mose (Deuteronomium): Es bedeutet Zweites Gesetz. Das Gesetz wird noch einmal wiederholt und das Volk Israel auf den Einzug in das Land Kanaan vorbereitet. Das 5. Buch Mose entstand wahrscheinlich zur selben Zeit wie das 4. Buch. Es wurde von Mose begonnen und wahrscheinlich durch Josua vollendet. Es ist aber auch ohne weiteres möglich das Mose in einer Art Vision auch dieses 5. Buch bis zu Ende schrieb.

Das Buch Josua: Der Name deutet auf die Hauptperson dieses Buches hin. Größtenteils wurde es von Josua selbst Mitte des 14. Jh. v.Chr. geschrieben. Es berichtet über die Inbesitznahme des verheißenen Landes durch die Israeliten unter Josuas Führung, sowie über die Verteilung des Landes an die einzelnen Stämme und Familien.

Das Buch der Richter: Es ist ein Bericht über die Tätigkeiten von zwölf Männern und einer Frau, die als Richter bezeichnet werden. Ihr Eingreifen wurde notwendig, weil sich die Israeliten nicht mehr um Gottes Gebote bekümmerten. Das Buch der Richter wurde wohl Mitte oder Ende des 11. Jh. v.Chr. geschrieben. Als Verfasser vermutet man den Propheten Samuel.

Das Buch Ruth: Die Hauptperson in diesem Buch ist die Moabitin Ruth. Sie kam mit ihrer Schwiegermutter nach Israel, als diese nach einer Hungersnot, vor der ihre Familie nach Moab geflohen war, wieder zurückkehrte. Dieses Buch wurde wahrscheinlich um 1000 v.Chr. geschrieben. Als Verfasser vermutet man auch hier den Propheten Samuel.

Die beiden Bücher Samuel: Sie erzählen von dem Leben Samuels, des Propheten, und den Königen Saul und David, die beide durch Samuel zum König "gesalbt" (d.h. ausgewählt bzw. berufen) wurden. Diese beiden Bücher sind im 10. oder 9. Jh. v.Chr. geschrieben worden. Der Verfasser ist unbekannt.

Die beiden Bücher der Könige: Die beiden Bücher der Könige sind die chronologische Fortsetzung der vorhergehenden Bücher Samuel. In ihnen wird die Geschichte des Volkes Israel in Palästina bis zur Babylonischen Gefangenschaft erzählt. Dabei wird hauptsächlich über die Geschichte des Zehnstämme-Reiches berichtet. Sie wurden vermutlich im 6. Jh. v.Chr. geschrieben. Als Verfasser wird, zumindest für den größten Teil, der Prophet Jeremia angenommen.

Die beiden Bücher der Chronika: In diesen Büchern wird die Geschichte Israels beginnend beim König David mit dem Schwerpunkt auf dem südlichen Zweistämme-Reich, dem Königreich Juda, beschrieben. Sie wurden etwa um die Mitte des 5. Jh. v.Chr. abgefaßt. Der Schreiber könnte der Priester Esra gewesen sein.

Das Buch Esra: Es ist die geschichtliche Fortsetzung der beiden Bücher der Chronika. Im Buche Esra wird die Rückkehr eines Teiles des Volkes der Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft berichtet. Es wurde wahrscheinlich Mitte des 5. Jh. v.Chr. von Esra geschrieben.

Das Buch Nehemia: In diesem Buch wird von dem Wiederaufbau der Mauern der zerstörten Stadt Jerusalem berichtet. Geschrieben wurde es in der 2. Hälfte des 5. Jh. v.Chr. von Nehemia.

Das Buch Esther: Es wird die Geschichte der Jüdin Esther (Stern, Glücksstern), die zur Frau des babylonischen Königs Ahasveros (Xerxes I., regierte 485 - 464 v.Chr.) wurde, erzählt. Esther hieß auch Hadassa (Myrte). Diese Schrift wurde ebenfalls in der 2. Hälfte des 5. Jh. v.Chr. geschrieben. Wer der Autor war, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Häufig wird das Buch aber Mordokai, dem Vetter Esthers, der sie auch erzogen hat, zugeschrieben.

Das Buch Hiob: Im Buch Hiob wird über das Leiden Hiobs und die vergeblichen Tröstungsversuche seiner Freunde berichtet. Über die Entstehung dieses Buches ist am wenigsten bekannt. Es ist noch nicht einmal mit Sicherheit geklärt, zu welcher Zeit Hiob lebte. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß Hiob vor der Zeit Moses lebte und das Buch auch älter als die Bücher Moses ist.

Das Buch der Psalmen: Die Psalmen sind eine Sammlung von 150 Lobliedern (hebr. Tehillim). Das Wort "Psalm" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Gesang mit Begleitung" oder "Saitenspiel". Die Psalmen waren ursprünglich in fünf einzelne Bücher unterteilt und wurden von verschiedenen Verfassern und daher auch zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben. Rund die Hälfte dieser Lieder wurden von David gedichtet.

Das Buch der Sprüche: Der Inhalt dieses Buches sind praktische Lebensweisheiten, geschrieben aus dem Blickwinkel göttlicher Weisheit. Größtenteils wurden die Sprüche vom König Salomo verfaßt.

Der Prediger: Auch dieses Buch enthält praktische Lebensweisheiten, diesmal jedoch mehr aus der Sicht des Menschen. Der Schreiber ist ebenfalls der König Salomo. "Der Prediger" wurde etwa Mitte des 10. Jh. v.Chr. geschrieben.

Das Lied der Lieder (Das Hohelied): Es handelt sich hierbei um ein Lied, in dem die Beziehung zwischen Bräutigam und Braut besungen wird, und wurde Mitte des 10. Jh. v.Chr. von Salomo geschrieben.

Der Prophet Jesaja: Das Thema dieses Buches ist der Messias (Gesalbter) Israels. Geschrieben wurde es gegen Ende des 8. Jh. v.Chr. vom Propheten Jesaja.

Der Prophet Jeremia: Der Inhalt des von Jeremia in der 1. Hälfte des 6. Jh. v.Chr. fertiggestellten Buches sind Appelle an das Gewissen der Bewohner des Königreiches Juda, ihren niedrigen moralischen Zustand zu erkennen und zu Gott zurückzukehren.

Die Klagelieder: Die von Jeremia in Gedichtform geschriebenen Lieder sind eine Klage über das zerstörte Jerusalem. "Die Klagelieder" wurden wohl 586 v.Chr. oder etwas später niedergeschrieben.

Der Prophet Hesekiel: Auch die Schrift Hesekiels enthält Aufforderungen an die Juden, von ihren bösen Wegen zu Gott umzukehren. Hesekiel schrieb sein Buch im 6. Jh. v.Chr.

Der Prophet Daniel: Dieses Buch enthält einen Bericht über das Leben Daniels und über seine Prophezeiungen. Es wurde von Daniel selbst ebenfalls im 6. Jh. v.Chr. geschrieben.

Der Prophet Hosea: Der Prophet Hosea schrieb Prophezeiungen über Israel nieder, verbunden mit Aufforderungen zur Umkehr zu Gott. Er schrieb sein Buch im 8. Jh. v.Chr..

Der Prophet Joel: Der Prophet Joel weissagt über den Tag des Herrn, d.h. den Tag des Zornes Jahwes, an dem er mit seinen Feinden kämpfen wird. Das Alter dieses Buches kann nicht mit Sicherheit angegeben werden. Es könnte im 9. oder im 4. Jh. v. Chr. entstanden sein.

Der Prophet Amos: Der Prophet Amos warnt das Volk Israel mit seinen Prophezeiungen vor dem bevorstehenden Strafgericht Gottes. Amos schrieb dieses Buch im 8. Jh. v.Chr..

Der Prophet Obadja: Der Prophet Obadja prophezeit die Ausrottung des Volkes Edom, der Nachkommen Esaus, des Zwillingsbruders Jakobs (Stammvater Israels). Auch bei Obadja ist das Abfassungsdatum sehr unsicher. Möglich wären das 9. oder das 6. Jh. v.Chr..

Der Prophet Jona: Der Prophet Jona schreibt im 8. Jh. v.Chr. von seinem göttlichen Auftrag, der Stadt Ninive das Gericht anzukündigen, und von der Begnadigung dieser Stadt.

Der Prophet Micha: Der Prophet Micha weissagt, wie viele andere Propheten auch, das Gericht über Israel, beschreibt aber außerdem die zukünftige Herrlichkeit Israels im Friedensreich. Auch er schrieb sein Buch im 8. Jh. v.Chr..

Der Prophet Nahum: Auch der Prophet Nahum prophezeit, wie der Prophet Jona schon 100 Jahre vorher, das Gericht über Ninive, wobei es aber nun keine Barmherzigkeit mehr geben wird. Geschrieben wurde dieses Buch im 7. Jh. v.Chr..

Der Prophet Habakuk: Dieses Buch berichtet über ein Zwiegespräch Habakuks mit Gott und wurde Ende des 7. Jh. v.Chr. geschrieben.

Der Prophet Zephanja: Zephanja prophezeit die Verwüstung des Landes Juda sowie die Zerstörung der Stadt Jerusalem und - im Gegensatz dazu - die zukünftige Segnung Israels. Dieses Buch wurde im 7. Jh. v.Chr. geschrieben.

Der Prophet Haggai: Im Auftrag Gottes ermuntert Haggai die Juden, die aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, mit dem Wiederaufbau des Tempels fortzufahren. Haggai schrieb dieses Buch im 6. Jh. v.Chr..

Der Prophet Sacharja: Sacharja schreibt im 6./5. Jh. v.Chr. Prophezeiungen über den Messias Israels nieder.

Der Prophet Maleachi: Im 5. Jh. v.Chr. schreibt Maleachi über das endgültige Versagen Israels, auch der aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Juden, und das kommende Gericht.

Das Evangelium nach Matthäus: Matthäus beschreibt das Leben des Herrn Jesus unter dem Gesichtspunkt seines Anspruchs als König, als Messias für sein Volk. Matthäus schrieb dieses Buch wohl zwischen 50 und 70 n.Chr..

Das Evangelium nach Markus: Markus beschreibt zwischen 55 und 70 n.Chr. das Leben des Herrn Jesus unter dem Aspekt seiner Knechtschaft, als das Leben des demütigen Dieners.

Das Evangelium nach Lukas: Das Leben des Herrn Jesus wird von Lukas unter dem Gesichtspunkt seiner vollkommenen Menschheit beschrieben. Lukas schrieb dieses Buch ungefähr um das Jahr 60 n.Chr..

Das Evangelium nach Johannes: Auch im Johannes-Evangelium wird das Leben des Herrn Jesus beschrieben, wobei besonders berücksichtigt wird, daß er der Sohn Gottes ist. Es wurde um das Jahr 90 von Johannes geschrieben.

Die Apostelgeschichte: Lukas beschreibt den Missionsdienst und die Entstehung der ersten christlichen Gemeinden in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts. Die Apostelgeschichte wurde ungefähr im Jahr 63 n.Chr. geschrieben.

Der Brief an die Römer: Paulus behandelt in seinem um das Jahr 57 n.Chr. geschriebenen Brief das Evangelium Gottes, die Rechtfertigung aus Glauben

Römer 5:1
Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern HERRN Jesus Christus,

Der erste Brief an die Korinther: Paulus schrieb diesen Brief ebenfalls um 57 n.Chr.. Der Inhalt dieses Briefes ist das Gemeindeleben nach Gottes Gedanken.

Der zweite Brief an die Korinther: Paulus schreibt über die Autorität, die er durch sein Apostelamt hat. Geschrieben wurde dieser Brief wahrscheinlich noch im gleichen Jahr wie der 1. Korintherbrief, also ca. 57 n.Chr..

Der Brief an die Galater: Das Thema dieses von Paulus um das Jahr 50 n.Chr. geschriebenen Briefes ist die Erlösung durch Gnade ohne Gesetzeswerke.

Der Brief an die Epheser: Paulus schreibt in diesem Brief über die Gemeinde als dem Leib Jesu Christi. Der Brief stammt ungefähr aus dem Jahr 61 n.Chr..

Der Brief an die Philipper: Die Erfahrungen des Gläubigen mit seinem Herrn auf der Erde sind der Inhalt dieses Briefes, der von Paulus um das Jahr 63 n.Chr. geschrieben wurde.

Der Brief an die Kolosser: Paulus behandelt in diesem Brief, den er ca. 61 n.Chr. schrieb, Irrlehren, die in die Gemeinde von Kolossä eingedrungen waren.

Der erste Brief an die Thessalonicher: In diesem Brief lobt Paulus die Thessalonicher wegen ihres Durchhaltens im Glauben und behandelt dann das Wiederkommen Jesu Christi. Er schrieb diesen Brief ca. 51 n.Chr..

Der zweite Brief an die Thessalonicher: Den zweiten Thessalonicherbrief schrieb Paulus kurz nach dem ersten (also ungefähr im Jahr 52 n.Chr.), um ein Mißverständnis bezüglich des "Tages des Herrn" (Gerichtstag Jesu Christi) aufzuklären.

Der erste Brief an Timotheus: In dem ungefähr 65 n.Chr. geschriebenen Brief erklärt Paulus die Ordnung in der Gemeinde.

Der zweite Brief an Timotheus: Timotheus wird in diesem Brief von Paulus ermahnt, als ein treuer Diener Gottes auch in Zeiten des Verfalls an der Lehre festzuhalten. Geschrieben wurde diese Epistel ca. 67 n.Chr..

Der Brief an Titus: Ungefähr 65 n.Chr. schreibt Paulus an Titus über den wahren christlichen Lebenswandel.

Der Brief an Philemon: Etwa 61 n.Chr. schickt Paulus einen geflohenen Sklaven Philemons mit diesem Brief zu ihm zurück. Er bittet ihn, den Sklaven wieder aufzunehmen und ihm zu verzeihen.

Der Brief an die Hebräer: Der Schreiber dieses ca. 70 n.Chr. geschriebenen Briefes wird nicht genannt. Vermutlich wurde der Hebräerbrief von Paulus geschrieben. Er enthält Ausführungen über das Opfer und das Priestertum Jesu Christi im Gegensatz zu den Bestimmungen des Alten Testaments.

Der Brief des Jakobus: In dem von Jakobus (möglicherweise ein Bruder des Herrn Jesus) vermutlich zwischen 45 und 60 n.Chr. geschriebenen Brief wird das praktische christliche Leben behandelt.

Der erste Brief des Petrus: Auch Petrus schreibt in seinem Brief über das praktische christliche Leben. Der Brief stammt ungefähr aus der Zeit zwischen 60 und 64 n.Chr..

Der zweite Brief des Petrus: In seinem zweiten Brief behandelt Petrus falsche Lehren und die Ereignisse, die in "den letzten Tagen" (2.Petrus 3:3) geschehen werden. Geschrieben wurde der Brief zwischen 63 und 67 n.Chr..

Der erste Brief des Johannes: Johannes schreibt in seinem ersten Brief (ca. 90 bis 100 n.Chr.) über die Gemeinschaft des Christen mit Gott.

Der zweite Brief des Johannes: Dieser Brief wurde wohl nach 90 n.Chr. von Johannes geschrieben. Er behandelt die Wahrheit der Lehre Jesu Christi.

Der dritte Brief des Johannes: Johannes schreibt auch seinen dritten Brief nach dem Jahr 90 n.Chr.. Der Inhalt ist das Leben in der Wahrheit der Lehre.

Der Brief des Judas: Judas schreibt zwischen 65 und 80 n.Chr. über Irrlehrer in der Gemeinde.

Die Offenbarung: Dieses Buch, das Johannes ungefähr 95 n.Chr. schrieb, ist an sieben Gemeinden in Kleinasien gerichtet. Es wird zunächst der damalige Zustand dieser Gemeinden beschrieben. Danach folgen Vorhersagen über zukünftige Ereignisse.

   

1.3 Die Schreiber der biblischen Bücher


Die Bibel wurde von rund 40 - 45 Schreibern geschrieben. Da von vielen Schreibern nichts (teilweise noch nicht einmal der Name) oder nur sehr wenig bekannt ist, werden hier nur einige bekannte Schreiber behandelt.

Mose lebte in der Zeit von ca. 1500-1400 v.Chr.. Er war ein Israelit vom Stamm der Leviten. Er wuchs jedoch am Hofe des ägyptischen Königs auf. Sein Name bedeutet im Ägyptischen "Sohn eines unbekannten Vaters", im Hebräischen "Herauszieher". Später mußte er aber vom Königshof fliehen und arbeitete 40 Jahre als Hirte. Danach kehrte er zurück und führte das Volk Israel durch die Wüste Sinai an die Grenze des Landes Kanaan. Seine Bücher schrieb er während der Wüstenwanderung. Er wurde 120 Jahre alt.

Josua war einer der beiden Männer, die als einzige von den Israeliten, die aus Ägypten ausgezogen waren, auch in das Land Kanaan kamen. Alle anderen starben unterwegs. Der Name Josua bedeutet "Der Herr ist Hilfe, Rettung". Ursprünglich hieß er Hosea ("Rettung, Retter"). Er wurde der Nachfolger Moses und führte das Volk Israel bei der Eroberung des Landes Kanaan an. Josua wurde 110 Jahre alt.

Nehemia war ein in die Gefangenschaft geführter Israelit. Er diente bei dem Perserkönig Artasasta (Artaxerxes I., regierte von 464-424 v.Chr.) als Mundschenk. Während der Regierungszeit Artasastas kehrte Nehemia nach Jerusalem zurück und leitete dort den Wiederaufbau der Stadtmauern. Sein Name bedeutet "Der Herr hat getröstet".

David ("Geliebter, Liebling") war der jüngste von den acht Söhnen Isais aus Bethlehem. Zunächst war er Hirte über die Schafherden seines Vaters. Er besaß große musikalische und dichterische Fähigkeiten. Er wurde von dem Propheten Samuel noch lange vor dem Tod des regierenden Königs Saul zum König gesalbt. Als er noch jung war und noch nicht als Soldat für sein Volk kämpfte, stellte er sich als einziger dem Kampf mit Goliath, dem Riesen der Philister, und besiegte ihn. Als er beim Volk immer beliebter wurde, versuchte der Noch-König Saul ihn umzubringen. Nachdem Saul im Kampf fiel, gelang es David, das Volk Israel unter sich zu einigen. Seine Regierung begann um das Jahr 1055 v.Chr.. Er regierte 40 Jahre. Nachfolger wurde sein Sohn Salomo.

Jeremia (vielleicht: "Der Herr möge aufrichten") war der Sohn eines israelitischen Priesters. Er wurde trotz seiner Jugend im Jahre 627 v.Chr. (13. Jahr der Regierung des jüdischen Königs Josia) von Gott zum Propheten berufen. Sein erster göttlicher Auftrag führte ihn direkt in die Hauptstadt Jerusalem. Er blieb bis zu seinem Tode um das Jahr 580 v.Chr. in allen Wirren und Kriegen der Zeit ein unermüdlicher Bußprediger.

Daniel entstammte einem vornehmen jüdischen Geschlecht. Sein Name bedeutet soviel wie "Gott hat gerichtet, Recht verschafft". Daniel wurde nach der Eroberung Judas im Jahre 605 v.Chr. nach Babylon verschleppt. Dort wurde er am Hof des Königs Nebukadnezar ausgebildet und erhielt den Namen Beltsazar ("[Der Gott] Bel schirme sein Leben"). Er wurde in eine Position eingesetzt, die der eines Ministerpräsidenten vergleichbar ist. Wegen seiner hohen Position wurde Daniel von vielen beneidet. Er schrieb sein Buch im Palast.

Sacharja ("Jahwe gedenkt") wurde in der Babylonischen Gefangenschaft geboren. Er kehrte aber nach Israel zurück. Sacharja war Priester und Prophet zugleich. Seine erste Weissagung fand ungefähr im Jahre 520 v.Chr. (Regierungszeit Darius I.) statt. Er wurde wahrscheinlich von seinen eigenen Landsleuten getötet.

Matthäus hieß ursprünglich Levi ("Anhänglichkeit, Näherbringung"). Er war in Israel Zöllner im Dienst der Römer. Die Zöllner waren zu jener Zeit bei der Bevölkerung äußerst unbeliebt. Matthäus war verhältnismäßig reich. Er wurde von dem Herrn Jesus zum Jünger und Apostel berufen. Der Name Matthäus ("Geschenk Jahwes") wurde ihm vom Herrn Jesus gegeben.

Lukas ("Der Leuchtende") wurde vermutlich in Syrien geboren, war also kein Israelit. Von Beruf war Lukas Arzt. Er begleitete den Apostel Paulus auf seiner zweiten Missionsreise und später auf der Fahrt nach Rom.

Johannes ("Jahwe hat begnadigt") war der Sohn Salomes, einer Schwester der Maria, der Mutter des Herrn Jesus. Sein Vater, ein wohlhabender Fischer, hieß Zebedäus. Johannes arbeitete mit seinem Bruder Jakobus, auch ein späterer Jünger des Herrn Jesus, bei seinem Vater. Zunächst war er ein Jünger Johannes des Täufers und später ein Jünger und Apostel des Herrn Jesus. Er war offensichtlich der jüngste Jünger und überlebte alle anderen.

Paulus ("Der Kleine, Geringe") hieß ursprünglich Saulus ("Der Erbetene"). Er war Jude aus Tarsus in Cilicien, besaß aber außerdem römisches Bürgerrecht. Er war gelernter Zeltmacher, wurde jedoch auch in allen jüdischen Weisheiten ausgebildet. Saulus war einer der größten Verfolger der Anhänger des Herrn Jesus. Nachdem sich Gott ihm in den Weg gestellt hatte, wurde er aber einer der größten Prediger und Lehrer des Christentums. Über das Ereignis, daß zu seinem Gesinnungswechsels führte, wird in der Apostelgeschichte dreimal berichtet (Apg. 9; Apg. 22; Apg. 26). Paulus unternahm drei Missionsreisen durch einen großen Teil des römischen Reiches. Seine Briefe schrieb er während seiner Reisen und in der Gefangenschaft in Rom. Er wurde vermutlich unter Nero hingerichtet.

Petrus ("Der Stein") war ein Fischer. Er war verheiratet. Eigentlich hieß er Simon, was "Erhörung" bedeutet. Aber bei seiner Berufung zum Jünger gab ihm der Herr Jesus den Namen Petrus. Er war im Kreis der Jünger der führende und eifrigste. Petrus wurde wegen seiner Lehren von Juden und Römern verfolgt. Der Überlieferung nach erlitt er den Märtyrertod.

 


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